In dieser Rubrik findet ihr jeden Monat ein anderes antikes Stück, welches wir genauer vorstellen.

 

Im April: Sekretär Nussbaumfurnier

Diesen Monat gibt es wieder etwas lehrreiches. Es geht um Furnier. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich der Name aus dem französischem „fournir“, was „mit etwas versehen“ bedeutet. Furnieren ist eine tolle Möglichkeit, aus einer einfachen Kiste ein edles Möbelstück zu machen.

Das machten sich schon die Ägypter 1332 v.Chr. zunutze. Da sie wenig Wald hatten, waren edle Hölzer natürlich sehr beliebt. Und hatten sie mal welche, schnitten sie sie in kleine Brettchen und klebten sie auf einfachere Hölzer. Auch im Grab von Tutenchamun wurden auf diese Weise hergestellte Möbelstücke gefunden. Von Ägypten über Griechenland kam das Furnier in das Römische Reich und ans westliche Mittelmeer.

Besonders beliebt war das Furnier von der Renaissance bis in den Rokoko. Damals verwendete man von Hand geschnittene oder abgehobelte kleine, dünne Holzteile zum Belegen von Möbeln. Man kann sich vorstellen, wie aufwendig dieser Prozess war und das furnierte Möbelstück hatte dann natürlich auch seinen Preis. Später erledigten große Sägen diese Arbeit, was allerdings immer noch sehr mühsam und der Holzverlust mit bis zu 50% sehr hoch war. Dennoch wurden damit schon große Stücke Furnier gesägt, wie wir sie beispielsweise bei unserem Sekretär sehen.

Im 19. Jahrhundert übernahmen dann überwiegend Messermaschinen diese Arbeit. Dies ermöglichte die einfachere Herstellung von großflächigen Furnieren. 1843 wurde die erste Furnierfabrik in Freiburg gegründet, 1870 wird dann die erste industrielle Messermaschine in Hamburg in Betrieb genommen.

Heute lassen sich ultradünne Furniere herstellen. Das hat den Vorteil, dass mehr aus einem Stamm herausgeholt werden kann und dafür auch weniger Bäume gefällt werden müssen. Langsam wachsende und edle Hölzer können so geschont werden, was durchaus im Sinne der Nachhaltigkeit ist.

Noch nachhaltiger ist es natürlich, ein bereits vor Jahrhunderten produziertes Möbelstück zu erwerben, dann muss gar kein Baum gefällt werden. Und mit dem, was man nun über das Furnieren weiß, wird der Sekretär mit dem wunderbaren Furnierbild noch ein wenig wertvoller.

Im April sägen wir ein Stückchen vom Preis ab, das Furnier bleibt aber dran…

  • Angebot!

    Sekretär Nussbaum

     1.950,00  1.800,00